Glaubensgrundlage

I. DIE HEILIGE SCHRIFT (Bibliologie)

 

Wir bekennen, dass die ganze Heilige Schrift (Altes Testament - ohne Apokryphen - und Neue Testament) das von Gott inspirierte Wort ist.

 

Wir bekennen, dass der Heilige Geist die Autoren der Originaltexte - unter Beibehaltung ihrer persönlichen und stilistischen Eigenarten - vollinhaltlich bis hin zur Ausdruckswahl geleitet hat. Von daher ist die Bibel in allen ihren Aussagen absolut wahr, zuverlässig und irrtumsfrei, ohne irgendeinen Widerspruch in sich selbst.

 

Die Heilige Schrift ist unsere oberste Autorität in allen Fragen des Glaubens, des Denkens und der Lebensgestaltung.

 

(2.Tim.3,15-17 / 2.Petr.1,20+21 / Hebr.1,1+2 / Joh.17,17 / Joh.20,30+31 / Mt.24,35 / Offb.22,18+19)

  

II. GOTT (Theologie)

 

Wir bekennen uns zu dem einen, einzigen und persönlichen Gott.

 

Gott ist Geist, aber Person; er ist ewig und allgegenwärtig, allmächtig und allwissend; er ist vollkommen heilig, gut und gerecht; er ist ein Gott des Gerichtes sowie der Liebe, Barmherzigkeit und Gnade.

 

(5.Mos.6,4 / Mt.28,19 / Lk.3,21+22 / Jer.6,3 / Jer.40,12-31 / Jer.31,3 / 5.Mos.7,6-8 / Offb.14,7)

 

Dieser alleinige Gott offenbart sich zugleich als Vater, Sohn und Heiliger Geist (Dreieinigkeit).

 

1. Der Vater

 

Wir glauben an Gott den Vater, den Urheber und Erhalter aller Dinge.

 

Von ihm geht der Wunsch nach Gemeinschaft mit dem Menschen und folglich der Heilsplan aus, zu dessen endgültiger Durchführung er den Sohn gesandt hat.

 

2. Der Sohn

 

Wir glauben an Gott den Sohn, den Herrn Jesus Christus. Durch ihn und zu ihm hin ist die Welt geschaffen.

 

Ihn hat der Vater gesandt, um den Menschen mit sich zu versöhnen und von Sünde und immerwährender Gottferne zu erlösen. Dazu ist Jesus, der von Ewigkeit beim Vater war, freiwillig - durch Zeugung des Heiligen Geistes und Jungfrauengeburt Marias - Mensch geworden; er ist damit zugleich ganz Gott und ganz Mensch. Seine Sendung als Messias erwies er durch seine öffentlichen Machttaten und Wunder.

 

Jesus führte ein sündloses Erdenleben und konnte so - gemäß Gottes Heilsplan und den alttestamentlichen Prophetien - als vollkommenes, letztgültiges Opfer stellvertretend für die Schuld des Menschen am Kreuz von Golgatha sterben. Er ist leiblich von den Toten auferstanden und danach in den Himmel aufgefahren, wo er jeden, der an ihn glaubt, persönlich vor dem Vater vertritt.

 

(Joh.1,1 / 1.Joh.5,20 / Mt.1,18-25 / Lk.1,35 / Phil.2,6-11 / 2.Kor.5,21 / 1.Kor.15,3-8 / Apg.1,6-10 / Hebr.9,11-15 / Hebr.10,10 / Hebr.4,14-16)

 

3. Der Heilige Geist

 

Wir glauben an Gott den Heiligen Geist.

 

Er ist jene göttliche Person, die vom Vater und vom Sohn gesandt ist, Christus zu verherrlichen und dem Menschen den Heilsweg aufzuzeigen. Er überführt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht, ruft zur Buße und bewirkt im reuigen Sünder, der sein Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt, die geistliche Wiedergeburt (Taufe mit dem Heiligen Geist).

 

Dabei wird der Bekehrte mit allen anderen Christusgläubigen im Leib Jesu vereint; der Heilige Geist wohnt in ihm, versiegelt ihn auf den Tag der Wiederkunft Christi, stärkt, führt und lehrt ihn, befähigt ihn zu einem Leben der Heiligung (Frucht des Geistes) und schenkt ihm geistliche Gaben und nicht zum Selbstzweck, sondern zum Dienst in der Gemeinde.

 

Indem der Gläubige seine Lebensbereiche Christus ausliefert, wird er mehr und mehr vom Heiligen Geist erfüllt.

 

(Joh.15,26 / Gal.4,6 / Joh.16,14 / Joh.16,8-11 / Tit.3,5 / Joh.16,5-15 / Joh.3,5 / Gal.5,22 / Apg.5,3+4 / 1.Kor.6,19 / 1.Kor.12,4-13,29-31 / Eph.1,13-14)

 

III. DER MENSCH (Anthropologie)

 

Wir bekennen, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen und ihm damit eine Würde verliehen hat, die ihn weit von jeder anderen Kreatur abhebt.

 

Diese Gottesebenbildlichkeit äußert sich besonders in den schöpferischen Fähigkeiten des Menschen, sowie in seinen Gedanken an Zukunft, Ewigkeit und Gott. Der Mensch ist mit Vernunft, Gefühlsreichtum und einem freien Willen ausgestattet, zu werten, zu wählen und zu lieben. Er ist aufgerufen, in Verantwortung vor Gott über die Schöpfung zu herrschen.

 

Mann und Frau sind gleichwertig, aber nicht gleichartig, woraus sich unterschiedliche Aufgaben          in Familie, Gemeinde und Gesellschaft ergeben. Gemäß Gottes Schöpfungsordnung, die der Mensch nicht ohne negative Folgen missachten kann, ist Gott das Haupt Christi, Christus das Haupt des Mannes, der Mann das Haupt der Frau; die Kinder sind ihren Eltern Achtung und Gehorsam schuldig.

 

(1.Mos.1,26 / 1.Mos.2 / 1.Kor.11,2-6 / Eph.5,22-23)

 

Wir bekennen, dass der Mensch durch Ungehorsam in Sünde gefallen ist, indem er - von Satan verführt - das Böse gewählt und sich damit von dem vollkommen guten Gott abgewandt hat.

 

Als Folge des Abfalles von Gott sind Plage, Krankheit und Tod über die Welt gekommen, die nun keineswegs mehr die göttliche Schöpfungsharmonie widerspiegelt. Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen ist stark verzerrt, die menschliche Natur durch und durch sündhaft und jedes Denken und Tun von Sünde gezeichnet.

 

Aber Gott ruft durch den Heiligen Geist zur Umkehr und lädt in Jesus Christus zur Errettung ein, und der Mensch kann - als ein Zeichen seiner einst tatsächlichen Gottesebenbildlichkeit - antworten.

 

Für alle jene freilich, die im diesseitigen Leben nicht auf Gottes Heilsangebot eingehen, bleibt auch im jenseitigen die Trennung von Gott bestehen (ewige Verdammnis).

 

(Röm.3,10-23 / Röm.6,23 / Mt.9,13 / Mt.25,41 / Offb.21,15)

  

IV. DIE ERLÖSUNG (Soteriologie)

 

Wir bekennen, dass der Mensch allein aus Gottes Gnade durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus errettet wird.

 

Wir glauben, dass nur ein Mittler zwischen Gott und dem Menschen ist: der Mensch Jesus Christus. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er selbst in Jesus Christus gekommen ist, um letztlich den Menschen von Sünde und Gericht zu erlösen und mit sich selbst zu versöhnen. Im freiwilligen Opfertod am Kreuz von Golgatha hat Jesus Christus die Strafe, die dem Menschen gebührt, auf sich genommen.

 

(1.Tim.2,5+6 / Röm.5,1 / 1.Joh.4,10 / Eph.2,8-10 / Joh.3,3-7 / Joh.1,12 / Eph.1,7 / Joh.3,16 / Apg.4,12)

 

Jeder Mensch nun, der - durch Gottes Wort vom Heiligen Geist überführt - seine eigene Sündhaftigkeit vor Gott ernsthaft eingesteht (Buße) und das stellvertretende Opfer Jesu Christi willentlich für sich in Anspruch nimmt (persönliche Heilsannahme), erfährt Schuldvergebung und Neuwerdung (Wiedergeburt kraft des Heiligen Geistes); die Trennung von Gott wird aufgehoben, indem der sich zu Gott hinwendende Mensch Jesus Christus als neuen Herrn seines Lebens anerkennt (Herrschaftswechsel). Der solcherart Bekehrte ist Kind Gottes geworden. Der Heilige Geist schenkt ihm Gewissheit des ewigen Heils gemäß Gottes Wort, begleitet ihn in der Jüngerschaft und fordert ihn heraus, der Heiligung nachzujagen.

 

Durch Gehorsam gegenüber Gottes Wort, Gebet und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen erlebt der Wiedergeborene geistliches Wachstum.

 

(Mt.5,48 / 1.Petr.1,13-16 / 1.Thes.4,3 / Hebr.12,14 / Kol.3,1-17 / Hebr.12,1 / Röm.12,1+2 / 2.Kor.3,18)

 

Obwohl der Christ weiterhin sündigt, ist er grundsätzlich vom Zwang des Bösen befreit und darf täglich neu die   Vergebung in   Jesus   Christus   beanspruchen. Auch körperlichen und seelischen Nöten bleibt er unterworfen; in Gottes Hand liegt es, auf Gebet hin Heilung oder Stärkung im Leid zu schenken.

 

(Röm.6,1-11 / 1.Joh.1,9 / Jak.5,13-16 / 1.Tim.5,23 / 2.Tim.4,20)

 

V. DIE GEMEINDE (Ekklesiologie)

 

Wir bekennen uns zur Gemeinde als dem einen geistlichen Leib, dessen Haupt Christus ist und dessen Glieder alle Wiedergeborenen sind.

 

Jeder Gläubige soll so leben, dass sein Erlöser und Herr dadurch geehrt und verherrlicht wird. Der wichtigste Grundsatz für sein Verhalten ist die Liebe, ohne die alles andere wertlos ist. In der festen Hingabe an Jesus Christus und seinen Willen löst sich der Jünger von falscher Lehre, von sündigen Begierden und Handlungen.

 

Der universelle Leib Christi wird sichtbar in den verschiedenen Ortsgemeinden; der einzelne Gerettete soll sich einer solchen verbindlich anschließen.

 

(1.Kor.12,12-27 / Kol.1,17+18 / Eph.1,22+23 / Hebr.10,24+25 / Apg.2,42 / 1.Kor.1,2)

 

Wir bekennen uns zur Ortsgemeinde als Gruppe von Gläubigen in Jesus Christus.

 

Dem allgemeinen Priestertum entsprechend, bringt sich jedes Gemeindeglied gemäß seiner gottgeschenkten Begabung ein, die Aufgaben der Ortsgemeinde zu erfüllen. Diese sind vor allem: Lobpreis und Anbetung Gottes, Zeugnis für die Wahrheit des Evangeliums und dessen Verkündigung in aller Welt, biblische Unterweisung, Seelsorge, Diakonie, Bitte und Fürbitte.

 

(1.Petr.2,9 / 4,10 / Gal.6,10)

 

Die Ortsgemeinde hat die Verpflichtung, die Glaubenstaufe und das Mahl des Herrn (Abendmahl, Brotbrechen) zu feiern. Jeder Gläubige soll als Ausdruck seines Glaubens die Wassertaufe durch Untertauchen erleben; dies errettet nicht, aber ist ein Gehorsamsschritt gegenüber Gott und seinem Wort. Das Mahl des Herrn erinnert an die umfassende Erlösung durch das Blut Jesu Christi und ist zugleich ein Fest der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und Verkündigung seiner Wiederkunft.

 

(Mt.28,19 / Apg.2,38+41 / Röm.6,3+4 / Lk.22,19+20 / 1.Kor.11,23+24)

 

In der Liebe Jesu verbunden, haben die Gemeindeglieder einander in Achtung und Offenheit zu begegnen, füreinander zu sorgen, sich gegenseitig aufzuerbauen und zu ermahnen, sowie Zurechtweisung bis hin zum Gemeindeausschluss zu üben. Christus ist Herr der Gemeinde; zwischen den einzelnen Gliedern gibt es keine Rangwertung, wohl aber verschiedene - nach geistlicher Reife, Charakter und Begabung auszuführende - Dienste und damit unterschiedliche Verantwortung und Autorität. Von daher fügen sich die Gemeindeglieder ihren geistlichen Leitern (Ältesten), die sich fest an Gottes Wort halten und mit ihrem ganzen Wesen ihre Abhängigkeit von Jesus Christus bezeugen müssen. Auf die Verschiedenartigkeit von Mann und Frau ist auch bei der Bestellung der einzelnen Dienste Rücksicht zu nehmen; Lehr- und Leitungsaufgaben für die lokale Gesamtgemeinde sind den Männern anvertraut. Älteste und Diakone müssen bewährte Geschwister nach dem Vorbild und den Qualifikationen des Neuen Testaments sein.

 

Bei Entscheidungsfindungen orientiert sich die Gemeinde nicht unmittelbar an Mehrheitsbeschlüssen, sondern an dem in der Heiligen Schrift verankerten Willen Gottes.

 

(1.Kor.13 / 1.Thes.5,11 / 1.Tim.4,13 / Mt.18,16 / 1.Tim.2,8-13 / Eph.4,11-13)

 

Wir bekennen uns zur Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der örtlichen Gemeinde. Jede ist direkt ihrem Herrn verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten, bibeltreuen Gemeinden kann zur besseren Bewältigung des göttlichen Auftrages sowie innergemeindlicher Schwierigkeiten von Vorteil sein.

 

Wir anerkennen und unterstützen die staatliche Obrigkeit in ihrer von Gott verordneten Aufgabe und folgen ihren Richtlinien, soweit damit nicht Gottes übergeordnete Gebote und Weisungen verletzt werden.

 

(Apg.5,29 / Tit.1,5 / Phil.1,1 / Apg.18,28 / 1.Kor.16,18 / Röm.13,1-7)

 

VI. DIE LETZTEN DINGE (Eschatologie)

 

Wir bekennen die Wiederkunft Christi und sein Endgericht über die Menschheit.

 

Jesus Christus wird zu einem Zeitpunkt, den wir nicht wissen können, in unumschränkter Gewalt und Herrlichkeit sichtbar wiederkommen, die Lebenden und Toten zu richten und sein ewiges Reich in Vollendung hinzustellen. Der Wiederkunft von Jesus Christus werden Zeiten schwerer Verfolgung und großer Verführung in Verbindung mit Zeichen und Wundern vorausgehen.

 

Gott wird einen Neuen Himmel und eine Neue Erde schaffen, in denen absolute Gerechtigkeit wohnt. Die Erlösten werden in seiner Gegenwart die Ewigkeit in ungetrübter Freude und Vollkommenheit verbringen; die Unerlösten bleiben davon auf immer ausgeschlossen.

 

(Apg.1,11 / Dan.12,2+3 / 1.Kor.15 / 1.Thes.5,2 / 2.Thes.2 / 2.Petr.3,13 / Offb.21,1-8)

 

BEG/Basispapiere/Glaubensgrundlage2.doc/ RE/10/98 - Version 27.2.1991